Werbeanzeigen auf Facebook und Instagram bieten aktuell ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Um das meiste aus deinem Werbebudget herauszuholen reicht es jedoch nicht, auf „Beitrag bewerben“ auf Facebook oder „Hervorheben“ auf Instagram zu klicken. Wenn du wissen möchtest, worauf du bei den Einstellungen für die optimale Facebook-Werbeanzeige achten solltest, lies’ jetzt weiter!

1. Richte den Facebook Business Manager ein

Wenn du eine Facebook-Seite und/oder ein Instagram-Profil betreibst und dafür optimale Facebook-Werbeanzeigen schalten möchtest, empfiehlt es sich, den Facebook Business Manager einzurichten. Mit dem Business Manager kannst du am Einfachsten das volle Potenzial der Werbeanzeigen nutzen. Das Ganze geht schnell und unkompliziert. Details dazu gibt’s im Hilfebereich von Facebook. Du kannst dir hier eine Step-by-Step-Anleitung für das Einrichten des Business-Managers downloaden.

Füge jene Facebook-Seiten und Instagram-Profile dem Business Manager hinzu, für welche du Werbung schalten möchtest. Lege auch ein Werbekonto an (oder verwende ein bestehendes) und füge es dem Business-Manager hinzu. Wenn dem Business Manager kein Werbekonto zugeordnet ist, können die weiteren Schritte nicht gesetzt werden.

Lege gegebenenfalls einen Facebook-Pixel an und installiere ihn auf deiner Website (optional, aber für einige Werbeanzeigen notwendig).

2. Erstelle deine Zielgruppen

Sobald du den Business-Manager eingerichtet hast, rufe die Startseite auf. Klicke auf das Menü und scrolle bis zum Punkt „Zielgruppen“.

Du hast nun drei Möglichkeiten: „Custom Audience erstellen“, „Lookalike Audience erstellen“ oder „Gespeicherte Zielgruppe erstellen“. Solltest du noch keine Kundendaten haben (Kundenliste, getrackte Website-Besucher, Facebook-Follower, Personen die mit deiner Facebook-Seite interagiert haben, etc.), wähle die letzte Option: „Gespeicherte Zielgruppe erstellen“.

Solltest du bereits eine oder mehrere Zielgruppen für das gewählte angelegt haben, klicke auf „Zielgruppe erstellen“ und dann auf „Gespeicherte Zielgruppe“ 

Benenne die Zielgruppe sinngemäß, in meinem Beispiel „Food Blog“, und grenze die Gruppe ein. Hier kommt es darauf an, was dein Ziel ist.

  • Standorte: Möchtest du Personen erreichen, die an einem Ort leben oder auch Touristen? Bietest du deine Leistungen in ganz Österreich an oder nur in einer Stadt oder einem Bundesland? Und du kannst auch Standorte ausschließen! Beispielsweise wenn sich dein Angebot nicht an Menschen aus Großstädten richtet.

  • Alter: Analysiere deine Kundendaten diesbezüglich und wähle die Altersklasse dementsprechend. Wenn deine Kundinnen und Kunden über 40 sind, spricht dein Angebot wahrscheinlich wenige jüngere Menschen an. Ja, theoretisch geht damit Potenzial verloren; aber dafür setzt du dein Werbebudget effizienter ein. Statt eine Zielgruppe zu erstellen, die alle potenziellen Kundengruppen abdeckt, empfiehlt es sich mehrere Zielgruppen zu erstellen und diese einzeln zu adressieren. Also beispielsweise erstellst du eine Kampagne für Personen über 40 und eine andere für Personen von 25-40.
    Praxis-Tipp: umso jünger die Zielgruppe, desto teurer ist es sie zu erreichen!
  • Geschlecht: Wenn sich dein Angebot an ein Geschlecht richtet, wähle dieses unbedingt! Immer wieder kommt der Einwand, dass ja Menschen des anderen Geschlechts ihren Freunden von meinem Angebot oder Produkt erzählen könnten oder es als Geschenk erwerben könnten. Meiner Erfahrung nach passiert das in der Praxis kaum. Der große Vorteil ist, dass man seine Zielgruppe um fast 50% verkleinert und damit relevanter macht.
    Praxis-Tipp: Wenn man Personen des dritten Geschlechts erreichen möchte, ist beim Geschlecht „Alle“ zu wählen.
  • Sprachen: Hier kann ausgewählt werden, welche Sprachen die Zielgruppe sprechen soll. Das kann von Relevanz sein, wenn man beispielsweise Kurse in deutscher oder englischer Sprache anbietet.
  • Detailliertes Targeting: Wähle die Merkmale deiner Zielgruppe aus (Interessen, Berufe, Beziehungsstatus, etc.). Beachte: Du kannst beliebig viele Punkte anführen; die Anzeige wird an Personen ausgeliefert, auf die zumindest eines dieser Merkmale zutrifft. 
  • Wenn du auf „Personen ausschließen oder Zielgruppe eingrenzen“ klickst, kannst du eine weitere Liste von Merkmalen aufnehmen. Dann wird deine Anzeige an Personen ausgeliefert, die sowohl zumindest eines der Merkmale der ersten Liste, als auch zumindest ein Merkmal der zweiten Liste aufweisen. Auch eine dritte Liste mit Merkmalen kann hinzugefügt werden.
  • In einem weiteren Schritt können Personen ausgeschlossen werden.

Beispiel: Wir erstellen eine Zielgruppe für einen Food Blog. Merkmal-Liste 1: Blog, News, Website (zumindest 1 Kriterium dieser Liste ist erfüllt) Merkmal-Liste 2: Veganismus, Gesunde Ernährung (zumindest 1 Kriterium dieser Liste ist erfüllt), Merkmal-Liste 3: Klimawandel (nur 1 Kriterium, daher Pflicht). Ausgeschlossen sind Personen die Fast Food mögen.
Etwa 44.000 Menschen in Österreich würden dieser Zielgruppe entsprechen, wie uns Facebook verrät.

Ein kurzer Exkurs: Wie groß soll deine Zielgruppe sein?

Je nachdem welches Ziel du verfolgst, kann die Größe deiner Zielgruppe variieren. In einem ersten Schritt empfiehlt Facebook relativ breite Zielgruppen zu haben, also zumindest im sechsstelligen Bereich. So kann der Algorithmus schneller lernen. Mehrere Zielgruppen für unterschiedliche Kundensegmente anzulegen ist ratsam. Kennst du deine Zielgruppe bereits besser, sind präzisere und somit kleinere Zielgruppen sinnvoll. Wenn du mittels Retargeting dann spezielle Kunden (jene, die z.B. deine Website besucht haben oder dein Video angesehen haben) erneut erreichen möchtest, kannst du auch eine Zielgruppe mit nur einigen Tausend Personen einsetzen.

3. Wähle deine Marketingziele

Rufe den Werbeanzeigenmanager auf und klicke auf „Erstellen“. Solltest du noch keine Werbeanzeige erstellt haben, zeigt dir Facebook die Nachricht: „You haven’t created any Werbeanzeigen yet.

Lass’ uns das ändern: Klicke auf den grünen„Erstellen“ Button um den nächsten Schritt zu deiner optimalen Facebook-Werbeanzeige zu gehen!

Du siehst nun die drei Marketingziele, „Bekanntheit“, „Erwägung“ und „Conversion“. Je nachdem welches Ziel du verfolgst, solltest du das Marketingziel entsprechend wählen. Grundsätzlich ist die Idee von Facebook nacheinander vorzugehen: beginne mit einer Bekanntheits-Kampagne, schalte dann einige Erwägungs-Kampagnen und letztlich eine Conversion-Kampagne. Grundsätzlich ist an diesem Weg nichts auszusetzen. Wenn du mit Werbeanzeigen beginnst, folge diesem Wegweiser.

Jetzt eröffnen sich zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten für die optimale Facebook-Werbeanzeige – aber nur keine Panik!

Ich möchte meine Überlegungen und Erfahrungen zu den einzelnen Marketingzielen mit dir teilen:

  • Bekanntheit – Markenbekanntheit: Facebook meint, dass deine Inhalte hier an Personen ausgeliefert werden, denen deine Inhalte wahrscheinlich gefallen. Du erreichst in der Regel weniger Leute als beim Marketingziel Bekanntheit – Reichweite, die Qualität soll laut Facebook jedoch besser sein. Wenn du Produkte und Services hast, die es bereits gibt oder deine Brand bereits bekannt ist, macht das Marketingziel Bekanntheit – Markenbekanntheit Sinn.
  • Bekanntheit – Reichweite: Der Name ist Programm; deine Anzeige wird so vielen Personen (aus deiner Zielgruppe) wie möglich gezeigt. Eine Reichweite-Kampagne ist meiner Erfahrung nach meist ein guter Start.
  • Erwägung – Traffic: Hier geht es darum, Traffic auf deine Website (oder zu einem anderen Ziel) zu lotsen. Macht Sinn, wenn du z.B. weiterführende Informationen auf deiner Website hast.
  • Erwägung – Interaktionen: Eignet sich, wenn du auf Veranstaltungszu- oder Absagen bzw. Beanspruchung von Angeboten abzielst. Ich empfehle hier nicht auf Beitragsinteraktionen zu setzen. Facebook differenziert nicht zwischen positiven und negativen Reaktionen; Beiträge werden lediglich Personen gezeigt, die wahrscheinlich damit interagieren. Und meiner Erfahrung nach interagieren mehr Leute auf negative Art mit Beiträgen. Wählt man Beitragsinteraktionen als Ziel, bezahlt man also oft für negative Reaktionen und Kommentare.
  • Erwägung – App-Installationen: Der Name ist Programm.
  • Erwägung – Videoaufrufe: Ein sehr nützliches Marketingziel! Dein Video (kann auch eine Dia-Show sein) wird an Personen ausgeliefert, die es sich wahrscheinlich ansehen. Video-Content wird von Facebook besser ausgeliefert als anderer Content. Und der Größte Nutzen: Du kannst Menschen, die sich dein Video angesehen haben später wieder erreichen!
  • Erwägung – Leadgenerierung: Ein sinnvolles Ziel, wenn du eine Interessentenliste aufbauen möchtest. Personen können sich in deine Liste eintragen, ohne dabei Facebook verlassen zu müssen. In der Regel sind die Daten von Facebook vorausgefüllt und die Interessentinnen und Interessenten übermitteln die Infos mit einem Klick. Meine Erfahrungen damit sind unterschiedlich. Je nach Branche variieren die Kosten pro Lead stark: zwischen 1 und 30 Euro und für manche Kundinnen und Kunden konnte ich auch gar keine Leads erzielen.
  • Erwägung – Nachrichten: Es geht darum, Nachrichten im Facebook-Messenger zu erhalten. Ich rate von diesem Kampagnenziel ab, weil ich keine positiven Erfahrungen damit gemacht habe. Einerseits antworten sehr wenige Personen, andererseits erfordern solche Anzeigen eine sofortige Reaktion will man das Beste aus ihnen herausholen. Freilich kann man die Zeit der Auslieferung einschränken und automatische Sofortnachrichten aktivieren um zu antworten. Die User-Experience wird jedoch darunter leiden.
  • Conversion – Conversions: Mit diesem Marketingziel kannst du deine Erfolge messen. Bezahle pro verkauftem Ticket, Newsletter-Anmeldung, oder Kontaktaufnahme per WhatsApp. Willst du Ticketverkäufe, oder Website-Interaktionen tracken, benötigst du das Facebok-Pixel.
  • Conversion – Katalogverkäufe: Dazu benötigst du einen Facebook-Shop und ein Facebok-Pixel. Damit kannst du dann deine Produkte gezielt bewerben. Tolles Marketingziel, das jedoch viele Einstellungen erfordert.
  • Conversion – Store Traffic: Wenn du Personen aus der näheren Umgebung (wieder) in dein Geschäft bringen möchtest, schlägt Facebook dieses Marketingziel vor. Davor musst du im Business-Manager einen (oder mehrere) Unternehmensstandorte hinzufügen. Die Idee von Facebook ist, Store-Besucher_innen per Anzeige später wieder zu erreichen. Ich persönlich habe dieses Marketingziel nicht ausprobiert weil meine Kundinnen und Kunden und ich selbst keine klassischen Retailer sind.

Wähle dein Marketingziel, benenne deine Kampagne und klicke auf „Weiter

4. Spare Geld mit der richtigen Platzierung

Nachdem du dich für ein Marketingziel entschieden hast, wählst du deine Seite und Zielgruppe aus und scrollst dann zu den Platzierungen. Anstelle von „Automatische Platzierung (empfohlen)“, wähle unbedingt „Platzierungen bearbeiten“ um die optimale Facebook-Werbeanzeige zu erstellen!

Hier besteht enormes Einsparungspotenzial!

Wähle zunächst ob du Menschen auf mobilen Geräten oder Desktopgeräten erreichen möchtest – klicke dazu auf „Bearbeiten“.

Dann folgen die wichtigsten Einstellungen:

  • Ich empfehle, das Audience Network und den Messenger nicht einzubeziehen, da Anzeigen dort meiner Erfahrung nach sehr schlecht performen.
  • Wähle für jede Anzeige nur jeweils eine Plattform: Facebook oder Instagram. Wenn du auf beiden Plattformen werben möchtest, erstelle mehrere Anzeigen. Nur mit individuellen Anzeigen kannst du die Funktionen der jeweiligen Plattform optimal nutzen.    
  • Erstelle eigene Story-Anzeigen, wenn du in Instagram- oder Facebook-Storys vertreten sein möchtest und liefere ein und dieselbe Anzeige nicht sowohl in Feeds, als auch in Storys aus. Denn Storys funktionieren anders als Beiträge!
  • Konzentriere dich bei Platzierungen auf die wichtigsten Feeds: Facebook News Feed, Instagram-Feed, Facebook-Video-Feeds (für Video-Content), Instagram-Explore.

Weiter unten kannst du unter „Weitere Optionen anzeigen“ unterschiedliche Betriebssysteme filtern sowie ob jemand im WLAN-Netz sein muss damit die Werbeanzeige gezeigt wird. Das kann zum Beispiel Sinn machen, wenn deine Anzeige darauf abzielt, dass eine App downgeloadet wird.

5. Budget & Zeitplan für die optimale Facebook-Werbeanzeige

Die Frage, die ich von jeder Kundin und jedem Kunden höre:

Wie viel Geld soll ich in Facebook-Werbung investieren?

Meine Faustregel

Investiere zumindest so viel wie deine Service- oder Dienstleistung einen deiner Kunden kostet. Denn du wirst mit hoher Wahrscheinlichkeit zumindest einen Kunden über deine Anzeigen finden! Bietest du eine Dienstleistung um 1000 Euro an, empfehle ich mindestens diesen Betrag in Werbung zu stecken. Dein Werbebudget sollte meiner Erfahrung nach aber zumindest 200 Euro pro Monat betragen, damit du rasch die nötigen Erkenntnisse aus deinen Kampagnen sammeln kannst. Ist dein Werbebudget niedriger, erreichst du schlicht zu wenige Personen. Unabhängig davon wie hoch dein Werbebudget ist, investiere zunächst 5 bis 10 Euro pro Tag und steigere die Beträge nach und nach. Es ist nicht ratsam, gleich mit großen Summen einzusteigen!

Wenn du nicht sicher bist, wann du deine Zielgruppe am besten erreichst, liefere deine Anzeigen immer aus und passe die Zeit später an oder probiere mehrere Anzeigen aus, die du zu unterschiedlichen Zeiten auslieferst und vergleiche die Performance.

Je nach Wahl des Marketingziels, kannst du einstellen worauf du deine Anzeigenschaltung optimieren möchtest (z.B. Reichweite/Impressionen; Impressionen/Beitragsinteraktionen/Täglich erreichte Einzelpersonen; Landing Page-Aufrufe/Link-Klicks/Impressionen/Täglich erreichte Einzelpersonen).

Ob Tagesbudget oder Laufzeitbudget macht meiner Erfahrung nach keinen Unterschied. Ich bin ein Freund von Laufzeitbudgets – hier lasse ich dem Algorithmus die Freiheit die Anzeigen dann auszuliefern, wenn es am besten passt.

Die wichtigsten Budget & Zeitplan Einstellungen zusammengefasst:

  • investiere die Kosten deiner Service- oder Dienstleistung, mindestens 200 Euro
  • starte mit kleinen Beträgen, steigere diese sukzessive
  • wähle, worauf deine Anzeige optimiert werden soll (Impressionen, Link-Klicks, etc.)
  • adaptiere deinen Werbezeitplan

Nun hast du die wichtigsten Einstellungen für die optimale Facebook-Werbeanzeige vorgenommen und du bist bereit, deine Werbeanzeige zu erstellen. Wie das genau geht, zeige ich dir in einem künftigen Blogbeitrag!

Lass’ mich in den Kommentaren wissen, was du von diesem Beitrag hältst und poste gerne auch Links zu anderen Blogs und Artikeln zum Thema Werbeanzeigen auf Facebook. 

Abschließend möchte ich erwähnen: Es gibt freilich weitere Einstellungsmöglichkeiten, die ich in diesem Beitrag unerwähnt gelassen habe weil deren Einfluss auf die Anzeigen-Performance meiner Erfahrung nach nicht besonders groß ist. Sag’ mir deine Meinung dazu in den Kommentaren!

Bevor du deine Werbeanzeigen erstellst, lass’ dich von der Konkurrenz inspirieren! Surf‘ auf Facebook Creative Hub und sieh’ dir Werbung von anderen Seiten an!

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